Der Change beginnt beim Unternehmer.
Heftiger kann ein Change-Prozess nicht starten. Zunächst der private Umzug aus der Normandie in die Domstadt, Schul(system)wechsel, ein neues soziales Umfeld für eine ganze Familie. Und auch der Einstieg ins Unternehmen glich einem Abendteuer: wahlweise dicke oder dünne Luft und überall unwegsames Terrain. Schnell erkannte die gelernte Juristin, dass sie mehr übernommen hatte als die Geschäftsführung eines erfolgreichen Traditions-Unternehmens. Vom ersten Arbeitstag an lagen mehr Probleme als Lösungen auf ihrem Schreibtisch im Kölner Agnes-Viertel. Sie erkannte, was getan werden musste: Modernisierung und Umbau auf allen Ebenen. Die neuen Eigentümer entschieden, auf diesen Weg alle bisherigen Mitarbeiter mitzunehmen. Und das nicht im Hauruck-Verfahren, sondern organisch und nach dem Motto: „Wir fordern und fördern. Wer sich entscheidet mitzugehen, sollte die Ärmel hochkrempeln.“ Diesen Prozess startete Nathalie Forssman-Trevedy nicht allein, sondern engagierte Ruth Annen und die Beziehungsmanager mit ihrer Change- und Coaching-Expertise.
Das Unternehmen wurde ganzheitlich betrachtet: Abläufe, Strukturen, technische Ausstattung, auch Führung und Nicht- Führung sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiter standen auf dem Prüfstand. Es entstand eine umfangreiche „Themenlandkarte“. Dann folgte die Formulierung von drei Kernzielen: Transparenz, Miteinander, Wirtschaftlichkeit. Jede Handlung wurde in den folgenden Jahren an diesen Zielen gemessen. Eines war zu Beginn dieser Expedition klar: Sie kann nur gelingen, wenn zwischen Unternehmerin und Beratern ein starkes Vertrauen entsteht. Und die Kommunikation reibungslos funktioniert. Beides gilt bis heute.
„Der Weg entsteht beim Gehen“, sagt Ruth Annen. Es sei unerlässlich gewesen, immer wieder mit der Unternehmerin die Zwischenziele vorzudenken und dann die Mitarbeiter einzubinden. Ihre Bereitschaft aktiv am Change-Prozess teilzunehmen, sei immer am Größten, wenn sie den Nutzen von Veränderungen im Alltag spüren. Die Familiengesellschafter sahen ihre Beraterin als Impuls- und Taktgeberin. Für die Geschäftsführerin war sie zudem Sparringspartnerin und Spiegel auf Augenhöhe. Sie selbst weiß, wie anspruchsvoll das war: „Den genetischen Code eines Unternehmens zu schützen und gleichzeitig eine Kernsanierung vorzunehmen, ist für alle Beteiligten eine Herausforderung der besonderen Art.“
Gebäude Haus Baden
Nathalie Forssman-Trevedy blickt stolz auf die modern aufgestellte Unternehmensgruppe Haus Baden. „Ich weiß, wo mein Platz ist, der fühlt sich gut an. Jetzt ist es wirklich meins.“ Ein Bild des Vaters, das lange direkt vor ihr auf dem Schreibtisch stand, hat einen neuen Platz bekommen. „Er schaut jetzt liebevoll von der Seite auf mein Tun“, sagt sie. Und ist sicher: „Ohne den Change-Prozess würde ich hier bestimmt nicht so gern sitzen.“ Die DNA gebietet ihr zu verschweigen, dass sie dabei auch höchst erfolgreich ist.
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